Prinzen, Girls und alte Säcke.
Der Titel „Rotlicht“ schien beim Publikum doch etwas auszulösen, denn an Zuhörern mangelte es an den beiden Konzertabenden im Emailwerk wahrlich nicht. Auch schien der Männeranteil höher als gewöhnlich, ein Schelm der schlechtes dabei denkt. Wir hießen unsere Gäste mit einem sehr geladenen „Girls Girls Girls“ willkommen, soweit, so unmoralisch. Es folgten mit Margoton Va T’ A L’iau und Nicolette zwei Millieustudien über Damen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Zugängen zu Männerwelt. Die emanzipierte Margoton vs. der liederlichen Nicolette, die sich letztendlich für den alten, reichen Knacker entscheidet.
Zwischen den Stücken boten wir unseren Gästen Texte aus der moralischen Unterwelt samt Gitarrenbegleitung an, was mehr als nur einmal für ziemliches Gelächter sorgte.
Richtig zur Sache ging es dann mit Matona Mia Cara, es war auch für uns das erste Mal, dass wir von rammelnden Ebern und nächtelangem Stehvermögen gesungen haben. Rot geworden sind dabei nur unsere Moderatoren Doris und Markus, denen es einmal mehr oblag die Stücke samt verwerflichem Inhalt anzukündigen. Bei diesem Konzert eine etwas schlüpfrige Aufgabe, was das Publikum seinerseits hörbar erheiterte. Damit die zwielichtige Anmutung der Abende nicht ganz aus dem Ruder lief brachten unsere Damen ein herzerweichendes All I Have To Do Is Dream von den Everly Brothers zu Gehör, dass bei mehr als einem Zuhörer für feuchte Augen sorgte. Den Spieß umgedreht haben ein paar Nummern später unsere Prinzen mit Der Mann Im Mond von den anderen Prinzen – ein so eindeutig, zweideutiges Stück, dass unsere Herren einigermaßen froh waren, dass die Gesichter des Publikums im dunklen Saal des Emailwerks nicht zu erkennen waren. Das Highlight des Abends, zumindest was die Komplexität betraf, war sicher Queens Bohemian Rhapsody. Das Publikum tobte und uns fiel ein Stein vom Herzen, das Lied hatte uns viele Stunden harte Probenarbeit und noch mehr Nerven gekostet. We made it!!!
Es waren zwei ganz tolle Abende mit einem begeisterten Publikum, fantastischer Stimmung beidseits der Bühne und auch danach an der Bar. Genau so soll ein A Cappella Abend sein.
(MW)